Verhütung mit Verantwortung
+ 100% Frauengesundheit

Wer kann das Verhütungskettchen benützen?

Aufgrund der jedoch doch relativ hohen Verlustrate ist das Verhütungskettchen eher nur jungen Frauen, die noch nicht geboren haben, zu empfehlen. Die Form der Gebärmutter muss gewissen Vorraussetzungen erfüllen. 

Frauen, die bereits geboren haben, vertragen in der Regel auch „normale Spiralen“, die eine geringere Verlustrate haben, ohne dass vermehrt Nebenwirkungen wie Schmerzen oder Blutungen auftreten. 

Der ideale Zeitpunkt um GyneFix® einzusetzen, ist während der Periode oder kurz danach, da der Gebärmutterhals zu diesem Zeitpunkt weit ist, und das Einlegen daher einfacher funktioniert. Bitte Essen Sie vorher etwas, da es ansonsten häufiger zu Kreislaufbeschwerden kommen kann. 

Beim Einsetzen wird der Gebärmutterhals mit einem Betäubungspray (selber Inhaltsstoff wie bei der Betäubung vom Zahnarzt) besprüht. Nach der nächsten Periode, (vier bis sechs Wochen später) sollte eine Untersuchung durchgeführt werden, um die Lage der Gynefix zu kontrollieren. Bis dahin bitte aus Sicherheitsgründen mit Kondomen verhüten.

Das Entfernen der Gynefix kann jederzeit während des Zyklus erfolgen. Es ist hierfür keine besondere Vorbereitung notwendig, die Gynefix wird am Faden rausgezogen. Da die Spermien 3 Tage überleben, sollten Sie bitte mindestens 3 Tage vor dem Ziehen nur mit Kondom Geschlechtsverkehr haben, wenn Sie nicht sofort schwanger werden wollen.  In 1 von 1000 Fällen kann beim Versuch die Gynefix zu entfernen der Faden abreißen, in diesem Fall wird die Gynefix mit einer speziellen Zange geborgen. Falls dies nicht gelingt, muß das Kettchen in Narkose entfernt werden. 

Bitte unbedingt beachten!

Sollten Unterbauchschmerzen (z. B. Während der Monatsblutung, beim Geschlechtsverkehr), Ausfluss oder anders nicht erklärbare erhöhte Temperaturen (über 38 Grad C) auftreten – insbesondere in den ersten 4-6 Wochen nach dem Einlegen der Gynefix, informieren Sie bitte sofort Ihre Frauenärztin, bei nicht erreichen wenden Sie sich bitte umgehend an das nächste Krankenhaus (Gynäkologische Ambulanz). 

Bitte halten Sie die ärztlichen Kontrolltermine ein!

Die Spirale sollte nach dem vom jeweiligen Hersteller in seinen Verwendungshinweisen genannten Zeitraum entfernt und ggf. durch eine neue ersetzt werden.

Das Risiko aufsteigender Infektionen erhöht sich, wenn Frauen häufig ihre Sexualpartner wechseln.  Bei Frauen in festen Beziehungen lässt sich keine erhöhte Infektionsrate feststellen.

Bei ca. sechs Prozent der Frauen kommt es zu einer Ausstoßung der Spirale im ersten Monat (siehe Punkt – wie sicher ist die Gynefix) nach der Spiraleinlage, d.h. es wird eine Ultraschallkontrolle ca. ein Monat nach Einlage empfohlen. Bis dahin bitte zuätzlich mit Kondomen verhüten!

Gynefix als Notfallverhütung

Gynefix ist von entscheidender Bedeutung für die Notfallverhütung nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr. Es kann bis zu fünf Tage danach (in einigen Fällen evtl. sogar später) eine Schwangerschaft verhüten und gleichzeitig für die Zukunft eine sichere dauerhafte Verhütung gewährleisten.

Direkt nach der Gynefixeinlage

Unmittelbar nach dem Einsetzen kann es an den ersten Tagen zu leichten Schmierblutungen kommen, die sich jedoch bald normalisieren. 

Sie sollten die erste Woche nach dem Einsetzen keine Vollbäder nehmen, keine Tampons verwenden und auch keinen Geschlechtsverkehr haben. 

Da der Körper sich erst an das Kettchen gewöhnen muss, kann es in den ersten Zyklen zu einer leicht verstärkten Blutung oder Zwischenblutungen kommen. Tampons sollten erst wieder ab dem 2. Zyklus für die Monatshygiene verwendet werden.

Seltene Komplikationen bei Spiraleinlagen

Unmittelbar nach dem Einlegen kommt es gelegentlich zu leichten Blutungen oder Schmerzen, die aber harmlos sind, sowie sehr selten zu leichten Kreislaufbeschwerden oder Übelkeit. Vereinzelt tritt beim Einlegen eine kurzzeitige Ohnmacht auf, wie sie auch bei der Blutabnahme vorkommen kann, ohne dass sich daraus weitere Komplikationen ergeben. Um dem vorzubeugen ist es wichtig, vor dem Einsetzen etwas gegessen und etwas getrunken zu haben! Bitte bleiben Sie nach dem Einsetzen einige Zeit im Wartezimmer. Falls möglich, nehmen Sie bitte eine Begleitperson mit.

Beim Austasten der Gebärmutter mit der Sonde und/oder beim Einlegen einer Spirale kann die Gebärmutterwand in sehr seltenen Fällen durchstoßen werden. Meist genügt dann eine kurzzeitige Überwachung. Auf das Einlegen einer Spirale wird in diesem Fall verzichtet, ist sie bereits gelegt, muss sie gezogen werden.

Sehr selten verändert die Spirale infolge der Bewegungen (Kontraktionen) der Gebärmuttermuskulatur ihre Lage (Dislokation), sie kann in die Gebärmutterwand eindringen und diese auch durchwandern (Perforation), sie kann in den Darm oder in die Blase wandern. Die Gynefix muss dann operativ im Krankenhaus entfernt werden, im schlimmsten Fall muss ein Stück vom Darm entfernt werden (ist ein bis zweimal weltweit passiert)

Eine Ausstoßung ist möglich, sie erfolgt meist innerhalb des ersten Jahres, vor allem im ersten Monat, bevorzugt während der Monatsblutung. 

Ausser dem Kupferkettchen gibt es die normale Spirale, den IUB Ball (Kupferball) und die Goldspirale.

Die Spirale zeichnet sich durch große Sicherheit, eine geringe Größe und gute Verträglichkeit aus. Sie gehört zu den sicheren Methoden der Empfängnisverhütung. Laut Angaben der Erzeugerfirma liegt der Pearl-Index des Gold – IUP bei 0,7.
Die jüngste Generation von solchen IUPs sind kleiner und dennoch sicherer. Es gibt keine hormonelle Beeinflussung und Störung. Die kleinste Größe (Mini) ist für Kupfer- und Goldspiralen meist ideal. Alles was unnötig groß ist, irritiert nur die Gebärmutter.

Da die Kupfer spirale größer und starrer ist als die Kupferkette sollten folgende Faktoren gegeben sein:

  • Normale Menstruationsdauer und – stärke (nicht länger als 6 Tage)
  • Keine schmerzhafte Regelblutung
  • Normaler gynäkologischer Befund

Bei stillenden Frauen kann die Spirale acht bis zehn Wochen nach der Geburt eingesetzt werden, ansonst erfolgt das Einsetzen bzw. Entfernen üblicherweise während der Menstruation. Die Fruchtbarkeit ist auch nach mehrjähriger Anwendung nicht beeinträchtigt.

Die Kupferkette (Gynefix) hat den Vorteil, dass Sie wenig Schmerzen oder vermehrte Blutungen verursachen kann. Da die Gebärmutter von Frauen, die noch nicht geboren haben kleiner ist, wird sie daher besser vertragen. Allerdings hat die Kupferkette eine Verlustrate von 5%.

Der Kupferball hat sich leider nicht bewährt, weil er sehr oft verloren ging.

Die Goldspirale hat gegenüber der Kupferspirale in den Studien weder einen Vorteil, noch einen Nachteil gezeigt.

Kommt es trotz Gynefix zu einer Schwangerschaft, sollte sie entfernt werden, da sich sonst das Risiko für eine spontane Fehlgeburt oder Frühgeburt erhöht. Allerdings kann auch das Entfernen eine Fehlgeburt auslösen.

Schwangerschaften außerhalb der Gebärmutter (z.B. im Eileiter) lassen sich durch eine Spirale nicht vermeiden. 

Unregelmäßige Schmierblutungen könne in den ersten Monaten nach dem Einlegen der Gynefix auftreten. In den meisten Fällen verschwinden diese jedoch von selbst, selten können diese jedoch auch anhalten. 

In seltenen Fällen können nach der Einlage von Spiralen (sowohl Kupfer-, Gold- oder Hormonspiralen) Bakterien von der Scheide in den Uterus gelangen, falls Sie starke Schmerzen oder Fieber bekommen, melden Sie sich umgehend bei einem Arzt, am Wochenende in einer gynäkologischen Abteilung eines Krankenhauses! Nicht behandelte Infektionen im Bereich von Gebärmutter und/oder Nachbarorganen können bei liegender Kupferspirale schwerer verlaufen und unter Umständen bleibende Kinderlosigkeit zur Folge haben. Häufiger Partnerwechsel ohne das verwenden von Kondomen erhöht das Infektrisko.

Für wen ist die Kupferkette nicht geeignet? Bitte unbedingt beachten!

Keine Kupferkette sollten Frauen anwenden, die angeborene Fehlbildungen oder eine sehr kleine Gebärmutter haben, in der Vergangenheit eine Eileiterentzündung hatten, eine Kupferspeicherkrankheit (Mb. Wilson) oder eine Kupferallergie haben – hier ist die Anwendung von vornherein ausgeschlossen.

Verhüten mit der Hormonspiralen Mirena Kyleena.

Die Hormonspiralen bestehen aus einem Hormonzylinder, der kontinuierlich über einen Zeitraum von maximal 5 Jahre Gelbkörperhormone freigibt. Sie ist östrogenfrei und ist daher auch für Raucher, Patientinnen mit einem hohen Thromboserisko oder während der Stillzeit geeignet.

Die Hormonspirale wirkt auf 3-fache Weise. Durch die Hormonabgabe des Gestagens
werden die Spermienin ihrer Aktivität gehemmt, derSchleimpfropfim Gebärmutterhals wird verdicktsodass die Spermien nicht in die Gebärmutter gelangen und die Gebärmutterschleimhaut wird weniger aufgebaut, wodurch sich kein Ei einnisten kann.

Studien belegen eine sehr hohe Wirksamkeit. Der Pearl Index, d.h. die relative Zahl der Frauen, die trotz der Anwendung von Hormonspiralen innerhalb eines Jahres schwanger werden, beläuft sich auf 0,16 von 100.

Es wird empfohlen, sich die Spirale während der Regelblutung einsetzen zu lassen, weil in der Zeit der Muttermund etwas mehr geöffnet ist. Bitte schreiben Sie uns am ersten Tag der Periode eine E-mail mit der Überschrift Spirale. Meine Assistentin wird sich bei Ihnen melden und Ihnen einen Termin in den nächsten Tagen geben. Wir haben immer Termine frei, weil wir die Ordination dafür etwas früher aufsperren. Bitte essen Sie vorher etwas, nehmen eventuell eine Begleitung mit und nehmen Sie sich an dem Tag nichts wichtiges vor. Die meisten Frauen können anschliessend normal in die Arbeit gehen.

Die Hormonpiralen im Vergleich zur Kupfer- oder auch Goldspirale hauptsächlich in ihrer Wirkungsweise, Wirksamkeit und Nebenwirkungen. Die Hormonspiralen geben eben Hormone ab, die Kupferspiralen hingegen sind hormonfrei – Kupferionen werden freigegeben und hemmen die Befruchtungsfähigkeit der Spermien.

Viele Frauen wollen von der Pille weg, weil sie unter Nebenwirkungen wie emotionaler Verstimmtheit bis hin zur Depression, Libidoverlust etc. leiden. In diesem Fall rate ich ab, auf eine Hormonpirale zu wechseln, weil die selben Nebenwirkungen erfahrungsgemäß bei den Hormonspiralen auch auftreten (obwohl die Herstellerfirma schreibt, die Hormone würden nur lokal in der Gebärmutter wirken) und empfehle zu einer hormonfreien Spirale zu wechseln. Bei starken Blutungen, starken Schmerzen während der Periode kann jedoch die Hormonpirale helfen.

Im Moment gibt es zwei Arten von Hormonspiralen auf dem Markt. Die Mirena ist größer und für Frauen geignet, die bereits geboren haben. Die Kyleena ist kleiner und daher für Frauen vorgesehen, die noch keine Kinder haben (Nachfolger von Jaydess). Falls Sie an einer der beiden Sprialen Interesse haben, lesen Sie sich bitte den jeweiligen Text sorgfältig durch

https://www.bayer.at/static/documents/produkte/gi/kyleena.pdf

und kommen Sie bitte zu einer Voruntersuchung (Pap Abstrich, bakt. Abstrich, Ultraschall etc.) und einem Vorgespräch in unsere Ordination vorbei.

Sehr hohe Wirksamkeit (da Einnahmefehler ausgeschlossen werden können), nicht an die Verhütung denken müssen, geringes Thromboserisiko, kürzere/leichtere Blutungen, weniger Periodenschmerzen, in Stillzeit möglich

Bei 4 von 100 Frauen wird die Spirale nach dem Legen wieder ausgestoßen werden (eine verstärkte Blutung kann darauf hinweisen), bei etwas mehr als 10 von 100 Frauen kommt es gelegentlich zu Kopfschmerzen, Akne, veränderten Blutungsmustern und Eierstockzysten, bei 1 bis 10 von 100 Frauen kann es zu einer verschlechterten Stimmungslage bis hin zu Depressionen (v.a. Wenn man die Pille vorher auch nicht vertragen hat), zu Übelkeit oder Ausfluss kommen, ausgesprochen selten sind Entzündungen (0,6%) oder Verletzungen im Beckenraum (0,2%).